Gauversammlung Erlstätt

Gauverband der Veteranen im Chiem- und Rupertigau stellt sich neu auf

Anton Linner ist neuer 1. Gauvorstand, Markus Schupfner neuer 2. Gauvorstand – Michael Bernauer wird zum Ehrenvorstand ernannt und Simon Schreiber und Georg Steiner sind nun Ehrenmitglieder – 90.339 Euro an die Kriegsgräberfürsorge übergeben

Grabenstätt. Sehr gut besucht und reich an Höhepunkten war die Gauversammlung der Vereinigten Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigaus in der Tenne des Schusterbauern in Erlstätt. Als Gastgeber fungierte die Krieger- und Soldatenkameradschaft Erlstätt, die am 16. Juni auch die Kriegerwallfahrt nach Maria Eck ausrichten wird. „Darauf freuen wir uns schon sehr“, betonte der 1. Vorstand der KSK Erlstätt Bernhard Hennes bei der Begrüßung und lobte das gute Miteinander im Gauverband und mit der SKK Grabenstätt.

Bei den alle drei Jahre stattfindenden Neuwahlen wählte man Anton Linner per Handzeichen zum neuen 1. Gauvorstand. Linner, der seit 24 Jahren erfolgreich die Geschicke der KSK Seeon lenkt, beerbt Michael Bernauer, dem er die letzten 15 Jahre als Stellvertreter zur Seite stand. Linner sprach von „großen und tiefen Fußabdrücken“, die sein Vorgänger hinterlasse und freute sich auf die Zusammenarbeit in einer verjüngten Vorstandschaft. „Es war für mich eine intensive, aber auch schöne Zeit“, so der langjährige Vorstand der KSK Ising-Truchtlaching Bernauer zum Abschied als Gauvorstand. Das Amt habe er nicht als Last empfunden, „es war mir eine Ehre“. Der Gauverband gehe in eine gute Zukunft. Neuer 2. Gauvorstand ist Markus Schupfner, Vorstand der KSK St. Georgen. Den langjährigen Kassier Georg Steiner beerbt Emanuel Wimmer (KSK Surberg) und das Amt des Schriftführers übernimmt Berufssoldatin Elisabeth Schmid (KSK Neukirchen) von Simon Schreiber. In ihren Ämtern bleiben Gaufähnrich Bernhard Mayer und die Gauausschussmitglieder Hubert Braxenthaler, Ernst Hofstetter, Peter Schützinger und Stefan Bachmann. Martin Maier komplettiert den Ausschuss als Nachfolger von Markus Schupfner. Die Wahl leitete Bürgermeister Gerhard Wirnshofer.

Auch einige Ehrungen standen an. Zum Gauehrenvorstand ernannte der neue 1. Gauvorstand Anton Linner seinen Amtsvorgänger Michael Bernauer. Dieser war im Jahr 2000 in den Gauausschuss gewählt worden, fungierte von 2003 bis 2009 als 2. Gauvorstand und dann als 1. Gauvorstand. „15 Jahre bist du stets voller Stolz und mit eisernem Willen als Vorbild unserer Vereinigung vorangegangen“, würdigte Linner die Verdienste Bernauers, der insgesamt 24 Jahre in der Gauvorstandschaft tätig war. Mit dem 1. Vorstand der KSK Haslach Simon Schreiber, der neun Jahre Gauschriftführer war und die Chronik fortschrieb, und Georg Steiner, der 15 Jahre die Gaukasse führte und 18 Jahre der Vorstandschaft angehörte, sind zwei weitere verdienstvolle Vorstandmitglieder ausgeschieden. Sie wurden zu Gauehrenmitgliedern ernannt.

In seinem Tätigkeitsbericht erinnerte der scheidende Gauvorstand Bernauer an diverse besuchte Jahreshauptversammlungen, Jubiläen und Volkstrauertage mit Totengedenken. Besonders in Erinnerung geblieben sind die von der KSK Übersee ausgerichtete Kriegerwallfahrt nach Maria Eck, das Buchenwaldgedenken mit Fackelzug in Altenmarkt und die Gedenkmesse auf der Kampenwand für die Gefallenen und Vermissten des Chiemgaus. Simon Schreiber stellte die einladende neue Homepage des Gaus vor. Einen erfreulichen Kassenstand vermeldete der scheidende Kassier Georg Steiner. 1050 Euro hatte man für die Ukraine-Nothilfe gespendet. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Beim Totengedenken gedachte man besonders dem Gauehrenvorstand Hans Schützinger aus Erlstätt, Gauehrenmitglied Matthias Pscheiden und Landtagspräsident a.D. Alois Glück, der ein treuer Gast bei den Kampenwandgedenkfeiern war.

Der Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Benedikt Klima erinnerte daran, dass im Herbst der einmillionste in den beiden Weltkriegen gefallene deutsche Soldat geborgen worden sei. Noch immer kläre der Volksbund Schicksale, damit Familien Gewissheit über den Verbleib ihrer Angehörigen bekämen und dieses schwere Kapitel abschließen könnten, so Klima. Bei der symbolischen Spendenübergabe überreichten ihm Michael Bernauer und Anton Linner einen Spendenscheck in Höhe von rund 90.339 Euro. Dieser beachtliche Betrag war 2023 bei der Kriegsgräbersammlung zusammengekommen. Die KSK Engelsberg spendete für den Volksbund 750 Euro aus ihrem 150. Gründungsfest 2023. Für seine Verdienste bekam der scheidende 1. Gauvorstand Bernauer die Goldene Ehrennadel des Landesverbandes Bayern vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge verliehen.

Die vielen Aufgaben der Bundeswehr könnten nur erfüllt werden durch den Einsatz der Soldaten, die einen Beruf ausübten, „in dem sie im Extremfall für unser Land und unsere freiheitlichen Werte mit Leib und Leben einstehen“, gab Ehrengast Oberstleutnant der Reserve Falk Neumann zu bedenken. Möge diese Gauversammlung dazu beitragen, die Verbundenheit untereinander zu stärken und auch die inneren Werte der Bundeswehr weiterzutragen. Die gute Zusammenarbeit zwischen den hiesigen Nachbargauen lobten Pius Graf als Obmann der Interessengemeinschaft der Krieger- und Veteranenvereine sowie der Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim und der Gauvorstand im Rupertigau Stefan Fritzenwenger.

Zu den wichtigsten heuer noch anstehenden Terminen zählen die Kriegerwallfahrt nach Maria Eck am 16. Juni und die Gedenkfeier auf der Kampenwand am 25. August. Es freue ihn sehr, dass die KSK Erlstätt im Juni die Kriegerwallfahrt nach Maria Eck ausrichte, betonte Bürgermeister Gerhard Wirnshofer in seinem Grußwort. „79 Jahre Frieden in Deutschland sind ein sehr hohes Gut“ und die Kriegerwallfahrt nach Maria Eck sei eine „Wallfahrt für den Frieden“, so Wirnshofer. „Ihr seid Hüter unserer Geschichte und Tradition sowie lebendige Zeugnisse der Solidarität des Zusammenhalts“, würdigte der stellvertretende Traunsteiner Landrat Andreas Danzer das Engagement der Veteranenvereine und die gelebte Kultur des Mahnens, Erinnerns und Gedenkens. Der in Erlstätt wohnhafte Landtagsabgeordnete Dr. Martin Brunnhuber unterstrich die Bedeutung der Bundeswehr für die Sicherheit und den Zivilschutz und strich die gute Kameradschaft in der Truppe hervor, die er selbst erleben durfte. Klaus Oberkandler erinnerte an sein im Vorjahr erschienenes Buch „Das Ende des Zweiten Weltkriegs im Chiemgau“ und verriet, dass er aufgrund der vielen Zeitzeugenberichte bereits an einem zweiten Band arbeite. „Bitte unterstützt mich weiterhin“, appellierte er. Wolfgang Losert von der Soldatenkameradschaft Altenmarkt blickte auf 2026 voraus, in dem mit 225 Jahre Buchenwaldgedenken und dem 200. Vereinsjubiläum ein Doppeljubiläum ansteht. mmü

Die neu formierte engere Führungsspitze der Vereinigten Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigaus mit dem neuen 1. Gauvorstand Anton Linner (Mitte), dem neuen 2. Gauvorstand Markus Schupfner (rechts) und der neuen Schriftführerin Elisabeth Schmid strahlte nach den erfolgreichen Neuwahlen mit der Sonne um die Wette. Auf dem Bild fehlt der ebenfalls neu ins Amt gewählte Kassier Emanuel Wimmer. mmü