Gauversammlung 2025 Kienberg

Gut besuchte und informative Gauversammlung der Vereinigten KSK des Chiem- und Rupertigaus in Kienberg – Bestes Ergebnis bei der Sammlung für die Kriegsgräber in Oberbayern – Großes Bedauern über Auflösung der KSK Reit im Winkl und Eisenärzt

Kienberg. Ein volles Programm gab es bei der Gauversammlung der Vereinigten Krieger- und Soldatenkameradschaften (KSK) des Chiem- und Rupertigaus im Gasthof zur Post in Kienberg. Obwohl es im Gegensatz zur letztjährigen Ausgabe in Erlstätt keine Neuwahlen und Ehrungen gab, waren eine Menge Tagesordnungspunkte abzuarbeiten, sodass die Bayernhymne und die Nationalhymne erst nach rund drei Stunden angestimmt wurden – begleitet von der Blaskapelle Obing, die die Veranstaltung passend umrahmte. Neben den Vertretern aus rund 40 hiesigen Veteranenvereinen, darunter die Ehrenvorsitzenden Siegfried Engl und Michael Bernauer, hatten sich auch zahlreiche Ehrengäste eingefunden. „Es freut mich sehr, dass die Neubesetzung der Gauvorstandschaft bei den Neuwahlen 2024 so gelungen ist. Jeder bringt sich ein und erledigt seine Aufgaben mit Fleiß und Elan“, lobte der seit rund einem Jahr amtierende 1. Gauvorstand Anton Linner zu Beginn seines Jahresberichts, den er mit seinem damals in Erlstätt ebenfalls neu gewählten Stellvertreter Markus Schupfner vortrug. Zu den Höhepunkten 2024 zählten die Kriegerwallfahrt nach Maria Eck, die die KSK Erlstätt ausgerichtet hat, das Buchenwaldgedenken in Altenmarkt, die Gedenkfeier auf der Kampenwand für die Gefallenen und Vermissten des Chiemgaus, ausgerichtet von der Gemeinde und der KSK Schnaitsee, die Gedenkfeier am Hohen Kreuz in Traunstein und der folgende Volkstrauertag. Auch zahlreiche Jahreshauptversammlungen sind von den Vorständen besucht worden. Besondere Erwähnung fand jene der KSK Chieming, in der Siegfried Engl nach 49 Jahren als 1. Vorstand zum Ehrenvorstand ernannt worden war.

„Es geht noch zwei oder drei Jahre gut, doch dann schaut es schlecht aus für uns, wir zahlen jedes Jahr drauf“, mahnte Gaukassier Emanuel Wimmer an und zeigte dabei ein Diagramm mit der Vermögensentwicklung der vergangenen 15 Jahre. Man müsse sich dringend fragen, wo man Einsparungen vornehmen könne, beispielsweise beim Porto, indem man künftig nur noch per Email oder über die neu erstellte Gau-Homepage einlade und dort auch alle wichtigen Informationen und Formulare zum Ausdrucken bereitstelle. Auch eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags müsse gegebenenfalls in Betracht gezogen werden, so Wimmer. Damit die neue Homepage noch informativer werde, wünsche man sich, dass sich zukünftig möglichst viele der Veteranenvereine im Gauverband auf der Website präsentieren, so der Gauvorsitzende Anton Linner. Die neue Homepage habe nur einmalig etwas mehr Geld gekostet, doch diese Investition sei es wert gewesen. Mit Blick auf die Finanzen meinte Linner, dass man schauen werde, dass sich die Einnahmen und die Ausgaben in den kommenden Jahren in etwa die Waage halten. Mit großem Bedauern erinnerte der 2. Gauvorsitzende Schupfner an die 2024 erfolgten Auflösungen der Veteranenvereine in Reit im Winkl und Eisenärzt. Man habe alles Erdenkliche getan, um die KSK Eisenärzt zu erhalten, doch leider habe sich kein neuer Vorsitzender finden lassen. Falls es in Ortsvereinen Probleme gebe, sollten diese frühzeitig an die Gauvorstandschaft herangetragen werden, appellierte Schupfner und fügte an: „Wir können unterstützten, motivieren, Ängste abbauen und Wege aufzeigen“. Erfreulich sei, dass es in den meisten Veteranenvereinen des Gaus gut funktioniere, und im Berichtszeitraum fünf neue 1. Vorsitzende und vier neue 2. Vorsitzende gewählt worden seien, so Linner. Er erinnerte noch an den neuen „Nationalen Veteranentag“, einem Gedenktag, an dem in Deutschland nun immer am 15. Juni der Einsatz und der Dienst aktiver und ehemaliger Soldaten der Bundeswehr gewürdigt werden sollen. Es sei sehr schade, dass heuer an diesem Tag im Landkreis Traunstein „nichts passiert“, meinte Linner. In Vertretung von Benedikt Klima sprach Toni Eckart für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, einem gemeinnützigen Verein mit dem zentralen Anliegen des In Vertretung von Benedikt Klima sprach Toni Eckart für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, einem gemeinnützigen Verein mit dem zentralen Anliegen des Erinnerns und Gedenkens, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Eckart zufolge sei 2024 im Landkreis Traunstein mit rund 81.537 Euro wieder das beste Ergebnis in Oberbayern (insgesamt rund 714.617 Euro) erzielt worden. 2023 waren es rund 90.339 Euro. Er bedankte sich für die „hervorragende Arbeit“, die es fortzusetzen gelte, auch wenn sich der Volksbund wegen notwendiger Umstrukturierungen insgesamt in einer „schwierigen Lage“ befinde. „Das, woran Sie mit ihrer Arbeit erinnern, ist mehr als nur Geschichte – es ist Teil unserer Identität, unserer Verantwortung und unserer Mahnung, die Lehren der Vergangenheit niemals zu vergessen“, würdigte die stellvertretende Traunsteiner Landrätin Resi Schmidhuber das Tun und Wirken der Veteranenvereine und bedankte sich herzlich. Gerade heute, in einer Zeit wachsender Unsicherheiten und globaler Krisen, sei dieses Engagement wichtiger denn je. Die Geschichte der gastgebenden KSK Kienberg, die heuer auch die Wallfahrt nach Maria Eck ausrichtet, ließ 1. Vorstand Konrad Maier Revue passieren. Er erinnerte unter anderem an die Wiedergründung 1951 und ans 100. Gründungsjubiläum 1990. Zur Vereinsarbeit gehörten ihm zufolge das Gedenken an die Gefallenen und Vermissten der Gemeinde und die Kriegsgräbersammlung an Allerheiligen. Ein großes Lob für ihre ehrenamtliche Arbeit erhielt die KSK Kienberg von ihrem Bürgermeister Hans Schmidhuber.

Die gute Zusammenarbeit beider KSK-Gauverbände unterstrich der Gauvorstand des Rupertigaus Stefan Fritzenwenger und lud zum Veteranentag am 15. Juni in Tylraching (Landkreis Altötting) ein. Auch Hartl Sunder von der Interessensgemeinschaft der Krieger-, Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim hatte nur lobende Worte übrig. Es sei für alle Veteranenvereine wichtig und zukunftsweisend, jüngere Mitglieder anzuwerben, um die Arbeit erfolgreich fortführen zu können. Im Namen der Bundeswehr bedankte sich der Oberstleutnant der Reserve Falk Neumann. Gerade jetzt, wo der Krieg wieder näher an Mitteleuropa heranrücke, sei es umso wichtiger Recht, Freiheit und Demokratie zu verteidigen und die gelebten Werte hochzuhalten. Ehrenvorstand Michael Bernauer bedankte sich für den würdigen Rahmen der Gauversammlung 2024, in der er zum Ehrenvorstand ernannt worden war. Zu den wichtigen Terminen 2025 zählen die Kriegerwallfahrt nach Maria Eck am 6. Juli und die Gedenkmesse auf der Kampenwand am 31. August. Wolfgang Losert von der Soldatenkameradschaft Altenmarkt erinnerte an das Jubeljahr 2026, in dem man 225 Jahre Buchenwaldgedenken und 200 Jahre SK begehe. mmü

Foto (mmü): In der Gauversammlung der Vereinigten Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigau im Gasthof zur Post in Kienberg freute sich die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber (Mitte) mit dem 1. Gauvorstand Anton Linner (rechts), der Gauschriftführerin Elisabeth Schmid (links), dem 2. Gauvorstand Markus Schupfner (hinten rechts) und dem Gaukassier Emanuel Wimmer (hinten links) über den guten Verlauf.