Gedenkfeier Kampenwand 2019

Chiemgauer gedenken der Gefallenen: Dankbar für über 70 Jahre Frieden

Zum 68.Mal wurde auf der Kampenwand der Gedenkgottesdienst für die Gefallenen des Chiemgaus an der Kapelle „Maria, Königin des Friedens“ gefeiert. Pater Gabriel aus Grabenstätt sprach allen aus dem Herzen: „Wir sind dankbar für über 70 Jahre Frieden.“

Chiemgau/Aschau/Grabenstätt – „Ich weiß nicht, was Krieg heißt, ich habe ihn nicht am eigenen Leib erfahren müssen, aber mein Großvater war im Krieg und in der Kriegsgefangenschaft.

Erst viele Jahre nach Kriegsende kehrte er wieder in die Heimat zurück. Gott sei Dank – sonst gäbe es weder meine Mutter noch mich.

Es ist als keine Selbstverständlichkeit, dass wir hier in Mitteleuropa seit über 70 Jahren in Frieden leben dürfen“, so Pater Gabriel aus Grabenstätt, der den Gedenkgottesdienst für die Gefallenen des Chiemgaus an der Kapelle „Maria Königin des Friedens“ auf der Kampenwand zelebrierte.

Bürgermeister Georg Schützinger aus Grabenstätt richtete zum zweiten Mal in seiner langen Amtszeit diese Gedenkfeier aus. Zusammen mit den beiden Veteranenvorständen von Grabenstätt und Erlstätt erinnerte er an die Opfer der beiden großen Kriege des letzten Jahrhunderts, die auch nach über 70 langen Friedensjahren in der Bevölkerung stets präsent seien.

Gipfelkreuz als Zeichen

Die Heimkehrer aus den beiden großen Kriegen des 20.Jahrhunderts sahen bei ihrer Rückkehr aus Krieg und Gefangenschaft als erstes die vertrauten heimischen Berge wieder.

Als äußeres Zeichen des Zusammenhalts und des Erinnerns bauten sie das Gipfelkreuz auf den Ostgipfel der Kampenwand, des markantesten Berges im Chiemgau. Am 26. August 1951 wurde es eingeweiht, seitdem ist der Gedenktag auf den letzten Sonntag im August festgelegt.

Das „Chiemgaukreuz“ ist mit zwölf Metern Höhe und 54 Zentnern Gewicht das größte eiserne Gipfelkreuz in den bayerischen Alpen.

Zum 68. Mal trafen sich die Veteranen- und Traditionsvereine aus dem Chiemgau zur Gedenkmesse für die gefallenen und vermissten Soldaten der Region.

Die Gedenkwallfahrt ist bisher noch niemals ausgefallen und wurde bei jedem Wetter an der Kriegerkapelle „Maria – Königin des Friedens“ durchgeführt: Eine strahlende Sonne begrüßte in diesem Jahr die zahllosen Gottesdienstbesucher am Berg.

Knapp 100 Fahnenabordnungen aus dem gesamten Chiemgau fanden sich an der Kriegerkapelle „Maria – Königin des Friedens“ oberhalb der Steinlingalm ein.

Zahlreiche Ehrengäste, darunter die beiden Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner und Otto Lederer, die stellvertretenden Landräte von Rosenheim und Traunstein, Bezirksrat Sebastian Friesinger, weitere aktive und bereits ausgeschiedene Mandatsträger aller Ebenen sowie zahlreiche Bürgermeister aus dem ganzen Chiemgau, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Krieger- und Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim Pius Graf, der erste Gauvorstand der Soldatenkameradschaften im Landkreis Traunstein Michael Bernauer, mehrere hohe Offiziere der Bundeswehr aus Südostbayern, der Vorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bezirk Oberbayern Heinrich Rehberg, Georg Westner vom Chiemgau-Alpenverband sowie die Vorstände der Ortsvereine von Grabenstätt und Erlstätt waren unter den Gästen.

Gemeinsam legten die beiden Vorsitzenden der Dachverbände der Veteranenvereine aus Rosenheim und Traunstein Pius Graf und Michael Bernauer zu den Klängen des „Liedes vom guten Kameraden“ einen Kranz zum Gedenken an die Gefallenen des Chiemgaus nieder.

Musikalisch wurde der Gedenkgottesdienst von der Musikkapelle Grabenstätt und den Aschauer Alphörnern umrahmt.

Die Gebirgsschützenkompanie Aschau unter der Führung von Hauptmann Hubert Stein schoss den exakten Ehrensalut.

Bericht aus ovb-online  Bilder Thomas Meisinger