Gauversammlung

Gauvorstand weiter mit Michael Bernauer

Vorstandschaft in der Gauversammlung in Altenmarkt bestätigt – KSK Altenmarkt richtet Gauwallfahrt nach Maria Eck aus

 Altenmarkt. Michael Bernauer wurde in der Gauversammlung im Altenmarkter Gasthof „Zur Post“ wieder zum Vorsitzenden der Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigaus gewählt. Mit ihm wurde die Vorstandschaft fast komplett wieder in ihren Ämtern bestätigt. Die zur Gauversammlung einladende KSK Altenmarkt wird auch Ausrichter der Gauwallfahrt nach Maria Eck dieses Jahr sein.

Die KSK Altenmarkt hätte eigentlich schon seit längerem Ausrichter von Gauversammlung und Gauwallfahrt werden sollen. Aber in der Vergangenheit fielen das Buchenwaldgedenken und die Gauwallfahrt stets auf das selbe Wochenende, so dass es nach langer Zeit nun für die Altenmarkter wieder möglich wurde, diese zentralen Gauveranstaltungen zu organisieren. Stellvertretend für die einladende KSK Altenmarkt stellte deren Vorsitzender Wolfgang Losert den Verein mit seiner besonderen Geschichte vor.

Altenmarkt, das man als Verkehrsknoten und wegen seiner Barockkirche in Baumburg kenne, habe in seiner Geschichte eine Besonderheit, an die alljährlich gedacht werde. In Zeiten der sogenannten Koalitionskriege 1792 bis 1815 war das damals noch große Kloster Lazarett für die Verwundeten der Schlacht von Hohenlinden. Über 14000 Soldaten ließen dort auf dem Feld ihr Leben, während tausende Verletzte in umliegende Lazarette, darunter Baumburg, transportiert wurden. In Baumburg brachen Typhus und Ruhr aus, wodurch 2000 noch im Lazarett starben und in einem Massengrad unterhalb der Kirche im Buchenwald ihre letzte Ruhe fanden. Kurz nach diesen Ereignissen gründete sich die Soldatenkameradschaft in Altenmarkt und begeht seit dieser Zeit das Buchenwaldgedenken mit Fackelzug am Vorabend und Festgottesdienst am letzten Sonntag im Juni an der Buchenwaldkapelle.

Bürgermeister Stephan Bierschneider griff ebenfalls das Buchenwaldgedenken auf und betonte, dass sich „dieses Gedenken nicht überkommen hat“. Auch die Gemeinde unterstütze diesen Ansatz, habe bei der jüngsten Renovierung am Buchenwald bei der Mittelbeantragung geholfen.

Kassier Georg Steiner konnte über ausgewogene Finanzen berichten. Ihm attestierte Kassier Sebastian Peteranderl von der KSK Altenmarkt, der die Kassenprüfung vornahm, einwandfreie Arbeit und konnte so eine einstimmige Entlastung der Vorstandschaft beantragen.

In seinem Jahresrückblick ging Vorsitzender Michael Bernauer auf die Gauvorstandsitzungen ein. Zu den personellen Änderungen im Gauverband informierte Bernauer über die Neubesetzungen der Vorstandsposten bei der KSK Traunwalchen (Max Helmberger für Josef Freutsmiedl) und der KSK Peterskirchen (Thomas Köck für Fritz Siewert).

Den Tätigkeitsbericht mit den absolvierten Terminen führte er mit seinem Stellvertreter Toni Linner aus. Gut abgestimmt nahmen sie an Jahreshauptversammlungen und Vorträgen der Ortsvereine teil, besuchten die Gründungsfeste in Kammer (150 Jahre), Pittenhart (140 Jahre), St. Georgen (110 Jahre) und Hart (90 Jahre). Auf der Agenda standen die Vorbereitungen zur Wallfahrt nach Maria Eck sowie zur Messe auf der Kampenwand. Gemeinsam nahm man am Buchenwaldgedenken in Altenmarkt und an der Gedenkfeier in Traunstein zum Volkstrauertag teil.

Toni Linner verlas ein Rückantwortschreiben von MdB Peter Ramsauer auf die Frage, ob nicht der Staat die Kriegsgräberfürsorge mit unterstützen möge, da die Sammelergebnisse seit Jahren rückläufig seien. Ramsauer erklärt darin, dass der Staat bereits intensiv die Pflege der Kriegsgräberstätten im Ausland mit einigen Millionen Euro (zwölf Millionen waren es 2017) unterstütze.

In der Neuwahl ergab sich nur eine Änderung: für den ausgeschiedenen Schriftführer Michael Koch rückt Simon Schreiber nach. Koch übernimmt die Stelle von Schreiber im Ausschuss. Wiedergewählt wurde Vorsitzender Michael Bernauer, Stellvertreter Anton Linner, Kassier Georg Steiner, Fähnrich Bernhard Mayer und die Ausschussmitglieder Simon Daxenberger, Matthias Pscheiden, Hubert Braxenthaler und Ernst Hofstetter.

 

Einen interessanten Vortrag zur Arbeit des Suchdienstes des Roten Kreuzes und der Kriegsgräberfürsorge hielt VdK-Bezirksvorsitzender Heinrich Rehberg. Wer wissen wolle, welche Schicksale sich hinter den Namen der Gefallenen und Vermissten (welche sich an beinahe jedem Ort im Gau an Gedenktafeln finden) verbergen, der müsse eine Anfrage beim deutschen Suchdienst (Dienstelle) in Berlin starten, ein Jahr warten und bekomme dann eine detaillierte Aufstellung, wer wo gefallen oder vermisst wurde. Anhand der Unterlagen zu Gefallenen und Gefangenen und den Kennmarken, mit denen jeder Soldat beerdigt wurde, konnten so tausende Tote neu identifiziert und ihnen in den 176 Sammelfriedhöfen ein würdiger Gedenkplatz zugewiesen werden. Möglich sei dies aber erst durch das Spendenaufkommen bei der Sammlung zur Kriegsgräberfürsorge geworden. Von den insgesamt 5,2 Millionen Euro, die hier in der Bundesrepublik 2017 gesammelt wurden, stellte mit über zwei Millionen Euro Bayern den Löwenanteil. Und in Bayern sei der Landkreis Traunstein mit 73000 Euro einer der Spitzenreiter. Wer sich als Ortsverein zudem mit überdurchschnittlichen Sammelergebnissen hervorhebe, könne sich um das sehr seltene Fahnenbanner des VdK bewerben. Aus der Versammlung kam noch der Wunsch an Rehberg, die in die Jahre gekommen Sammelbüchsen für die Kriegsgräbersammlung zu erneuern.

Zweiter Vorsitzender Toni Linner dankte Michael Bernauer für sein Jahrzehnte währendes Engagement in der KSK, das auch auf Gauebene unermüdlich fortbestehe. Im Terminausblick verwies er auf das 120. Gründungsfest der KSK Haslach am 10. Juni, die Kriegerwallfahrt nach Maria Eck am 17. Juni und die Gedenkfeier auf der Kampenwand am 26. August sowie die Gelöbnisfeier in Traunstein am 29. Juni.− sts

Bericht aus der Passauer Neuen Presse